Ich habe einen Mord gesehen
Schmieder, Meike [Schmieder, Meike]Ihre Hand angelt nach dem Telefonhörer. "Ja, Krista Brigg". Keuchende Atemzüge. "Julie ?" fragt Krista. Keine Antwort. "Herrgott, wer ist da ?". Dann die Stimme einer Frau:" Ich habe ihr Kind. Sie bekommen es lebend zurück, wenn Sie tun,was ich verlange." Was sie verlangt, sagt die Unbekannte einstweilen nicht. Aber Krista Brigg ist im Schock, dreht total durch. Ihr Mann, der Journalist Georg Bigg, hat in Leipzig zu tun und ist unauffindbar. Von ihm hat sie ohnehin nicht viel zu erwarten. Höchstens, daß er ihr jetzt bei der Scheidung das Kind wegnimmt. Wenn Julie überhaupt noch am Leben ist. "Holen Sie sich das Gör aus der Ostsee, Frau Brigg!" sagt die Stimme beim zweiten Anruf. Krista Brigg weigert sich in panischer Angst, die Volkspolizei zu verständigen - vielleicht lebt die kleine Julie ja noch. Obwohl Krista nicht mehr daran glaubt, sich immer mehr in die Vorstellung verrennt, ihr Kind sei tot. Freunde schalten die Polizei dann noch ein. Die Großfahndung läuft. Aber dann ist das Verhängnis nicht aufzuhalten. Es sieht nur ganz anders aus, als zu erwarten war.